Die historische Entwicklung der Kehrmaschine

Die Kehrmaschine hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Bis es vom Reisig zur modernen Benzin-Kehrmaschine kommt, vergehen schon ein paar Jahrhunderte. Wir nehmen dich in diesem historischen Abriss ein Stück mit durch die wichtigste Epochen.

Am Anfang war der Reisig

Kehrbesen

Ein Kehrbesen ist der klassische Vorgänger der heutigen Kehrmaschine – und immer noch in vielen Haushalten.

Einen Reisig dürften die meisten noch kennen aus guten alten Zeiten. Das ist meist ein Besen aus zusammengebunden Zweigen. Der wurde damals, noch weit vorm Mittelalter erfunden und findet auch heute noch Anwendung um Boden von Schmutz und feinem Staub zu reinigen. Zum Beispiel beim händischen Terasse kehren.

Der Vorteil vom Reisig: herstellungsbedingt sind die Zweige unterschiedlich lang. Damit kommen sie besser zwischen Fugen und Zwischenräume. Ein Prinzip, was mittlerweile auch bewusst bei modernen Zahnbürsten mit langen und kurzen Borsten aufgegriffen wurde.

Weiterentwicklung als Besen

Noch vor der Industrialisierung, ca. im 17.Jahrhundert kam der maschinell hergestellte Besen. Der bot eine wesentlich dichtere Anordnung der Borsten gegenüber der Natur-Variante. Damit lässt sich feiner Schmutz und Staub natürlich viel besser erfassen. Die meisten Besen haben jedoch exakt gleich lange Borsten, weswegen für fugenreiche Böden immernoch der Reisig effektiver ist.

Dieser Besen wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Um das Kehrgut nicht ständig vor sich herzuschieben, experimentierte man mit Staubauffangbehältern und technischen Veränderungen. Zusätzlich entstanden die ersten Prototypen, die statt eines Besens eine rotierende Kehrbürste besaßen – quasi waren damit alle Grundelemente der heutigen klassischen Handkehrmaschine geschaffen.

Die Kehrmaschine war geboren

Diese Handkehrmaschinen waren bereits in ihren ersten Ausführungen bis zu 5 mal effizienter und schneller als ein normaler Besen.

Mit der Industrialisierung und den neuen technischen Möglichkeiten gab es jedoch neue Impulse für die Weiterentwicklung. Strombetriebene und motorisierte Kehrmaschinen ersetzten die manuellen Varianten und kamen den heutigen Geräten immer näher.

Kärcher Kehrmaschine - Seitenbürsten

Mit Doppelbürsten erreichst du eine größere Kehrbreite und bist flexibler im Reinigen.

Zusätzlich zu den neuen Antriebsarten wurde auch mit verschiedenen Bürstenkombinationen experimentiert. Neben den am häufigsten anzutreffende vertikal drehenden Kehrwalzen, entstanden auch Maschinen mit horizontal rotierenden Tellerbürsten. Das gipfelte in Kehrmaschinen, die eine Kombination aus Walzen- und Bürstensystemen zusammen zur Perfektion brachte. Auch heute noch sind diese Kombisysteme, die nach dem Überwurfprinzip das Kehrgut in den Behälter fördern, die häufigsten Geräte.

Idealerweise werden diese Bürsten durch Seitenbürsten komplettiert, welche sich horizontal bzw. in einer leicht schrägen Richtung drehen. Denn auf diese Weise ist es außerdem möglich, Unrat, Staub und Schmutz aus schwer zugänglichen Kantenbereichen oder aus Ecken heraus zu holen.

Kehrmaschine Schneeschild

Mit einem robusten Schneeschild ist deine Kehrmaschine auch für den Winter gewappnet

Natürlich versuchen die Hersteller weiterhin Alleinstellungsmerkmale in Sachen Features und Bedienung zu finden. Schneeschilde sind mittlerweile fast Standard bei allen benzinbetriebenen Kehrmaschinen, Schneeketten gibt es meist optional zu kaufen. Walzen und Bürsten lassen sich millimetergenau einstellen und der Anpressdruck anpassen. Haltebügel und Griffe sind ergonomisch und für jeden Anwender individuell justierbar.

So kommen wir langsam zu der Kehrmaschine, wie du sie auf diesem Ratgeber in verschiedenen Varianten und Ausführungen vorfindest.

Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Chris Donner

Ich bin Chris Donner, Experte für Reinigungstechnologie und Kehrmaschinen. Durch meine Zusammenarbeit mit renommierten Herstellern wie Kärcher, Haaga und Güde sowie umfangreiche Tests liefere ich präzise Empfehlungen für jeden Bedarf.